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Beim Vergleich von Tauchlampen ist dir vielleicht schon aufgefallen, dass manche Tauchlampen, insbesondere Videolampen, keine flache Scheibe vor den LEDS haben, sondern eine kuppelförmige Erhöhung. Diese gewölbte Scheibe nennt man Domeport, aber was hat es damit auf sich?

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir uns zunächst etwas mit der Physik der Lichtbrechung befassen.

Laut Brechungsgesetz besteht folgender Zusammenhang zwischen Einfallswinkel δ1 und dem Winkel δ2 des gebrochenen Strahls:

n1 sin(δ1) = n2 sin (δ2) 

n1 und n2 sind hierbei die Brechungsindizes der jeweiligen Medien. Luft hat einen Brechungsindex sehr nahe an 1. Beim Übergang von Luft zu einem anderen Medium kann also das Berechnungsgesetz wie folgt vereinfacht werden:

sin (δLuft) = nMedium sin (δMedium) 

Stellt man die Formel nach δMedium um, um den Ausfallwinkel zu erhalten, so erhält man folgende Gleichung:

δMedium = Arcsin (sin (δLuft) / nMedium) 

Setzt man den Brechungsindex für Wasser nMedium = nWasser = 1,33 ein, so erhält man folgenden Zusammenhang:

Lichtbrechung Luft – Wasser

Lichtbrechung Luft – Wasser

Jetzt wird es interessant: Das Schaubild zeigt also, dass es nicht möglich ist, einen bestimmten Wert des Ausfallwinkels im Wasser zu überschreiten. Ganz egal wie schräg man die Scheibe beleuchtet, man kommt nie auf mehr als einen bestimmten Wert. Dieser Wert beträgt ca. 49°. Da wir bei Tauchlampen gerne vom Vollwinkel sprechen, müssen wir diesen Wert noch verdoppeln und kommen auf 98°.

Nun fragt sich sicherlich der Eine oder Andere: Warum wird bei dieser Rechnung der Brechungsindex von Wasser verwendet und nicht von dem Stoff, aus dem die Scheibe ist? Das liegt daran, dass innerhalb der Scheibe das Licht zwar nach diesen Gesetzen gebrochen wird, sobald der Lichtstrahl aber die Scheibe in Richtung Wasser verlässt, diese Brechung wieder „rausgekürzt“ wird. Die Fehler, die durch diese Vereinfachung gemacht werden, sind vernachlässigbar.

Warum brauche ich einen Domeport für ein Videolicht?

Wie wir eben gelernt haben, ist es nicht möglich, mir einer flachen Scheibe mehr als 98° Ausleuchtung zu erreichen. Viele Unterwasserkameras haben jedoch ein Blickfeld, das größer als 98° ist. Will man dieses Blickfeld vollständig ausleuchten, so ist es unumgänglich, eine andere Lösung zu finden. Die Lösung ist eine gewölbte Scheibe: Der sogenannte Domeport. Damit ist es möglich, ein deutlich größeres Blickfeld auszuleuchten.

Ich filme und fotografiere nicht unter Wasser. Brauche ich trotzdem einen Domeport?

Nicht nur bei Film- und Fotoaufnahmen ist die Weitwinkel-Ausleuchtung sinnvoll. Auch bei Tauchgängen in Höhlen oder Wracks ist es ein tolles Erlebnis, alles zu sehen, was um einen herum passiert. Durch die großflächige Ausleuchtung bekommt man ein völlig neues Raumgefühl.

SCALEO infinity

SCALEO infinity

Die SCALEO infinity hat einen besonderen Domeport. Die spezielle Form ermöglicht nicht nur extrem Weitwinkel Foto- und Videolicht, sondern erlaubt auch einen präzisen Spot. Im Randbereich ist der Domeport kuppelförmig abgerundet. Zusammen mit einem 60 Watt LED Ring wird ein homogenes 120° Videolicht mit 6000 Lumen erzeugt. Im inneren Bereich ist der Domeport abgeflacht. Dadurch wird sowohl unter als auch über Wasser ein sehr präziser Spot mit 5° Vollwinkel und über 42 000 Lux erzeugt.

Stefan Reiser

Stefan Reiser ist Technikfanatiker und Gründer von RP-Engineering. An der ersten SCALEO Lampe tüftelte er schon im Rahmen seines Studiums.